Frei bleiben

von | Nov 5, 2023 | Blog, Wöchentliche Andacht

So hat uns Christus also wirklich befreit. Sorgt nun dafür, dass ihr frei bleibt, und lasst euch nicht wieder unter das Gesetz versklaven. (Galater 5,1)

Paulus macht es deutlich: Jesus befreit uns, aber wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht wieder versklaven lassen. Wie können wir versklavt werden?

Frei bleiben

Vor langer Zeit kämpften zwei Brüder im heutigen Belgien um ein Stück Land. Der ältere Bruder hieß Raynald, aber alle nannten ihn „Crassus“, ein lateinischer Spitzname, der so viel wie „fett“ bedeutet, denn er war extrem übergewichtig. Nach einem erbitterten Kampf nahm Raynalds jüngerer Bruder Edward sein Land ein. Aber Edward tötete Raynald nicht. Stattdessen ließ er in der Burg einen Raum um „Crassus“ herum bauen, einen Raum in dem es nur eine schmale Tür gab. Die Tür war nicht verschlossen, die Fenster waren nicht vergittert, und Edward versprach Raynald, dass er sein Land und seinen Titel jederzeit wieder zurückerhalten könne, wenn er wollte. Alles, was er tun musste, war, den Raum zu verlassen. Das Hindernis auf dem Weg in die Freiheit waren nicht die Tür oder die Fenster, sondern Raynald selbst. Er war so dick, dass er nicht durch die Tür passte. Alles, was Raynald tun musste, war, abzunehmen und den Raum als freier Mann zu verlassen.

Doch sein jüngerer Bruder schickte ihm immer wieder leckere Speisen, und Raynalds Wunsch, frei zu sein, siegte nie über seinen Wunsch zu essen. Einige warfen Edward vor, grausam zu seinem Bruder zu sein, aber er antwortete einfach: „Mein Bruder ist kein Gefangener. Er kann gehen, wann immer er will.“ Doch Raynald blieb zehn Jahre lang in diesem Zimmer, bis Edward selbst im Kampf getötet wurde.

Dies ist ein drastisches Bild dafür, wie viele Christen leben. Jesus hat dafür gesorgt, dass sie von Rechts wegen für immer frei sind, und wenn sie wollen, können sie in dieser Freiheit von der Sünde leben. Aber da sie ihre körperlichen Begierden immer wieder in den Dienst der Sünde stellen, leben sie ein Leben voller Niederlagen, Entmutigung und Gefangenschaft. Aufgrund von Unglauben, Selbstüberschätzung oder Unwissenheit leben viele Christen nie in der Freiheit, für die Christus am Kreuz gestorben ist.

Der Evangelist D. L. Moody erzählte einmal von einer alten farbigen Frau die nach dem Bürgerkrieg in den Südstaaten lebte. Als ehemalige Sklavin war sie verwirrt über ihren Status und fragte: „Bin ich nun frei oder nicht? Wenn ich zu meinem alten Herrn gehe, sagt er, ich sei nicht frei, und wenn ich zu meinen eigenen Leuten gehe, sagen sie, ich sei frei, und ich weiß nicht, ob ich frei bin oder nicht. Einige Leute haben mir erzählt, dass Abraham Lincoln selbst eine Erklärung unterschrieben hat, aber mein Herr sagt, dass er das nicht getan hat; dass Lincoln nicht das Recht dazu hatte.“

Genau an diesem Punkt befinden sich viele Christen. Sie sind von Rechts wegen von ihrer Knechtschaft der Sünde befreit, und doch sind sie sich ihrer Sache nicht sicher. Und natürlich versucht unser „alter Herr“ immer wieder, uns davon zu überzeugen, dass wir nicht frei von seiner Herrschaft sind.

Hör heute nicht auf deinen alten Herrn. Tue alles, was du kannst, um in der Freiheit zu leben, zu der Jesus dich befreit hat.

Klicke hier um Davids Kommentar zu Galater 5 zu lesen

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