1. Samuel 1 – Samuels Geburt

Die Bücher 1. und 2. Samuel bilden in den alten hebräischen Manuskripten ein Buch. Sie wurden erst in zwei Bücher aufgeteilt, als das Alte Testament ins Griechische übersetzt wurde. Wir wissen nicht, wer die Bücher geschrieben hat; Samuel war maßgeblich daran beteiligt, der Handlung findet nach seinem Tod statt, der in 1. Samuel 25 beschrieben wird. Sie werden nicht deshalb 1. und 2. Samuel genannt, weil Samuel sie alle geschrieben hat, sondern weil sie sein großes Wirken in Israel und sein Vermächtnis beschreiben.

A. Hannas Unfruchtbarkeit und ihr Gelübde

1. Die Familie von Elkana

1. Samuel 1, 1-2

1. Samuel 1, 1-2
Und es war ein Mann aus Ramataim-Zophim, vom Bergland Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zuphs, eines Ephratiters. Er hatte aber zwei Frauen, die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder.

  1. Es war ein Mann: Zu dieser bestimmten Zeit und an diesem ausgewählten Ort begann Gott seinen Plan, wie er es fast immer tut – mit einer Person, die er gebrauchen wird. Gott kann sein Werk alleine, durch Engel oder durch eine beliebige Anzahl anderer Mittel ausführen; aber in der Regel findet er einen bestimmten Mann und handelt durch ihn.
  2. Elkana: Er war ein Nachkomme von Zuph, und die Aufzählung seiner Vorfahren zeigt, dass er ein Levit war (1. Chronik 6, 16-30). Er wird hier als Ephratiter bezeichnet, weil seine Familie in einer levitischen Stadt in den Grenzen von Ephraim lebte, und nicht, weil er aus dem Stamm Ephraim hervorgegangen war.
  3. Elkanah … hatte zwei Frauen: Polygamie war in der Antike eine Selbstverständlichkeit. Die Bibel stellt die Polygamie jedoch nie in ein günstiges Licht. Die polygamen Familien sind in der Bibel immer von Streit und Konflikten geprägt.
    1. Zwischen den beiden Ehefrauen, Peninna (die Kinder hatte) und Hanna (die keine Kinder hatte) herrschte ein intensives, auf Konkurrenz ausgerichtetes Verhältnis.
    2. „Polygamie war immer eine Sünde, wenn auch bei den Patriarchen und den alten Heiligen, eine Sünde der Unwissenheit. ‚Es war nicht von Anfang an so.‘ (Matthäus 19, 8; Maleachi 2, 15).“ (Trapp)

2. Elkana und seine Familie reisen zum Heiligtum

1. Samuel 1, 3-7

1. Samuel 1, 3-7
Dieser Mann nun ging Jahr für Jahr hinauf aus seiner Stadt, um den HERRN der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern in Silo. Dort aber waren Hophni und Pinehas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN. An dem Tag nun, als Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern Anteile [vom Opfermahl]. Hanna aber gab er einen doppelten Anteil, denn er hatte Hanna lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen. Und ihre Widersacherin reizte sie sehr mit kränkenden Reden, um sie darüber zu erzürnen, dass der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und so ging es Jahr für Jahr; sooft sie zum Haus des HERRN hinaufzog, kränkte jene sie so, dass sie weinte und nichts aß.

  1. Dieser Mann nun ging Jahr für Jahr hinauf aus seiner Stadt: Nach dem mosaischen Gesetz durften die Israeliten Gott nicht zu jeder Zeit und auf jede beliebige Art und Weise, durch Opfer anbeten. Sie sollten ihre Opfer zur Stiftshütte und zu den Priestern bringen, die sich zu dieser Zeit in Silo befanden.
  2. Dort aber waren Hophni und Pinehas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN: Diese Priester werden namentlich erwähnt, weil sie bekannt dafür waren, besonders böse zu sein (1. Samuel 2, 17, 24). Dass sie hier erwähnt werden, zeigt, wie gottesfürchtig Elkana war. Obwohl die Priester böse waren, brachte er dem Herrn immer noch Opfer dar, weil er wusste, dass die Bösartigkeit der Priester seinen eigenen Dienst für den Herrn nicht zunichtemachte.
  3. Hanna aber gab er einen doppelten Anteil: Jedes Jahr, wenn Elkana seine Familie zum Opfern in die Stiftshütte brachte, aß er mit seiner Familie ein feierliches Mahl in der Stiftshütte und gab seinen Frauen und Kindern etwas ab. Er erwies Hanna seine Gunst und Liebe, indem er ihr einen doppelten Anteil gab.
  4. Sie weinte und aß nichts: Wegen des Konflikts zwischen den beiden Ehefrauen konnte Hanna diese Liebesbezeugung und Zuwendung von Elkana nicht genießen.
    1. Es ist möglich, dass private Probleme einem die Zeit im Haus Gottes vermiesen. Hanna ist im Haus des Herrn und hat einen gesegneten doppelten Anteil vor sich, und kann ihn nicht genießen.
  5. Der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen: Hinter Hannahs schmerzhafter Prüfung verbarg sich eine bestimmte Absicht Gottes. Gott benutzte die Prüfung eines verschlossenen Mutterleibs, um etwas Großes in ihrem Leben zu vollbringen und den ganzen Heilsplan voranzutreiben. Auch wenn die Dinge schwer waren, hatte Gott immer noch das Sagen.
    1. Es scheint seltsam, dass Peninna (die einen schlechten Charakter zu haben scheint) mit Kindern gesegnet wurde und der Fluch der Unfruchtbarkeit auf Hanna (die einen guten Charakter zu haben scheint) lastete. Oft verstehen wir Gottes Wege so lange nicht, bis er seinen Plan vollendet hat.

3. Hannas frommes Gelübde

1. Samuel 1, 8-11

1. Samuel 1, 8-11
Elkana aber, ihr Mann, sprach [dann] zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne? Und [eines Tages] stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatte. Eli, der Priester, saß eben auf seinem Stuhl beim Türpfosten des Tempels des HERRN. Sie aber, betrübt, wie sie war, betete zum HERRN und weinte sehr. Und sie legte ein Gelübde ab und sprach: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen Sohn geben wirst, so will ich ihn dem HERRN geben, so lange er lebt, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen!

  1. Hanna, warum weinst du? … Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne? In Elkanas Reaktion auf Hannas Kummer sehen wir, dass er sie wirklich liebte; doch wie viele Männer war er unsensibel. Er erkannte nicht, dass sie Bedürfnisse hatte, die er nicht erfüllen konnte (wie den Wunsch, eine Mutter zu sein).
  2. Sie betete zum HERRN: Hanna war betrübt und weinte sehr, doch sie tat das Richtige. Hanna brachte diese bitteren und verzweifelten Gefühle ehrlich im Gebet zu Gott.
  3. HEER der Heerscharen: Hanna begann ihr Gebet, indem sie den HERRN der Heerscharen anrief. Dieser Titel wird im Alten Testament etwa 260-mal verwendet und bedeutet so viel wie „Herr der mächtigen Heere“. Hanna fühlte sich von ihrer Rivalin angegriffen, da forderte sie den Herrn der mächtigen Heere auf, sie zu beschützen.
  4. Sie legte ein Gelübde ab: Hanna versprach, ihren Sohn in den Dienst des Herrn zu stellen und gelobte, dass er von Geburt an ein Nasiräer sein würde (So will ich ihn dem HERRN geben, so lange er lebt, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen). Gemäß 4. Mose 6 beinhaltete das Gelübde eines Nasiräers Folgendes:
      1. Enthaltsamkeit von jeglichen Produkten, die aus Weinreben gewonnen werden, was bedeutet, sich von allen irdischen Freuden zu distanzieren.
      2. An keiner Totenklage teilzunehmen, noch sich einem toten Körper zu nähern, uns die Vergänglichkeit und die Frucht der Sünde. Dies zeigte auch, dass der Nasiräer größere Interessen hatte als die gewöhnlichen Freuden und Sorgen des Lebens.
      3. Niemals die Haare zu schneiden, weil es ein öffentliches, für andere sichtbares Zeichen für das Gelübde war.
      4. Typischerweise wurde das Gelübde eines Nasiräers für eine bestimmte und eher kurze Zeitspanne abgelegt. Samuel und Simson (Richter 13, 5) waren einzigartig, weil sie von Geburt an Nasiräer waren.
  5. So will ich ihn dem HERRN geben, so lange er lebt: Das Kind war bereits als Levit geweiht, weil Gott den Stamm Levi als seinen besonderen Besitz ansah. Aber die Zeit der besonderen Weihe eines Leviten an den Herrn dauerte nur vom 30. bis zum 50. Lebensjahr (4. Mose 4, 2-3). Hanna nahm etwas, das dem Herrn bereits gehörte, und gab es ihm in einer noch größeren Weise zurück – für das ganze Leben und in der Weihe eines Nasiräers, die eine größere Weihe war als die eines Leviten.
    1. Auch wenn wir dem Herrn geweiht sind, ist es doch möglich, Gott eine noch größere Hingabe zu schenken. Für Hanna wäre es einfach zu sagen: „Ich brauche mein Kind nicht dem Herrn zu weihen, denn es ist schon geweiht.“ Aber es gab eine tiefere Hingabe, die Gott aus Hanna hervorlocken wollte.

4. Eli, der Hohepriester, beobachtet Hannas stilles Gebet

1. Samuel 1, 12-14

1. Samuel 1, 12-14
Während sie nun lange vor dem HERRN betete, beobachtete Eli ihren Mund. Hanna aber redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, doch so, dass man ihre Stimme nicht hörte. Da meinte Eli, sie wäre betrunken. Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib deinen Wein von dir!

  1. Während sie nun lange vor dem HERRN betete: Das heißt wörtlich: „als sie weiter betete“. Uns liegt nur eine knappe Zusammenfassung von Hannahs Gebet vor.
  2. Hanna aber redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, doch so, dass man ihre Stimme nicht hörte: Es ist meist gut, laut zu beten, weil es uns helfen kann, unsere Gedanken besser zu fokussieren. Doch dieser Abschnitt zeigt, dass ein Gebet nicht unbedingt laut sein muss. Denn das Gebet kann auch dann wirksam sein, wenn es im Stillen und im Herzen geschieht.
  3. Wie lange willst du betrunken sein: Eli hat Hanna offenbar missverstanden, aber die Tatsache, dass er sie verdächtigte, betrunken zu sein, zeigt, dass es vielleicht nicht ungewöhnlich war, dass Menschen bei den ‚Gemeinschaftsmahlzeiten‘ mit dem Herrn in der Stiftshütte betrunken waren. Die Tatsache, dass Eli Hanna unterstellte, betrunken zu sein, spricht nicht gerade für das, was in der Stiftshütte vor sich ging.
    1. „Die Tatsache, dass Eli sie für betrunken hielt, und das bereits erwähnte Verhalten von Elis Söhnen beweisen, dass die Religion zu dieser Zeit in Silo auf einem Tiefpunkt angelangt war; denn es scheint, dass betrunkene Frauen an den Ort kamen, und unzüchtige Frauen dort zu finden waren.“ (Clarke)

5. Hanna reagiert auf Elis Anschuldigung; Eli segnet sie daraufhin

1. Samuel 1, 15-18

1. Samuel 1, 15-18
Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin eine Frau von beschwertem Gemüt; Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet! Halte doch deine Magd nicht für eine Tochter Belials, denn aus großem Kummer und Betrübnis habe ich so lange geredet! Da antwortete ihr Eli und sprach: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels gewähre dir deine Bitte, die du an ihn gerichtet hast! Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen! So ging die Frau ihren Weg und aß, und ihr Angesicht war nicht mehr so wie vorher und sah nicht mehr traurig aus.

  1. Nein, mein Herr: Hanna akzeptierte Elis Anschuldigung nicht, aber sie antwortete nicht in einem hochmütigen oder arroganten Ton. Sie würde alles erklären, aber sie tat es, indem sie daran dachte, dass er ihr Hohepriester war.
  2. Ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet: Das ist genau das, was Hanna tun musste. Anstatt die Bitterkeit der Seele und die Angst in ihrem Herzen zu behalten, schüttete sie diese Bitterkeit vor dem HERRN aus ihrem Herz aus.
  3. Der Gott Israels gewähre dir deine Bitte: Eli mag dies nur als einen freundlichen Wunsch ausgesprochen haben; aber es war in Wirklichkeit ein Wort des Herrn.
  4. Ihr Angesicht war … nicht mehr traurig: Die Veränderung in Hannas Gesichtsausdruck zeigt, dass sie die Verheißung mit Glauben empfing, etwas, das notwendig ist, wenn wir die Verheißungen Gottes erben wollen (Hebräer 6, 12).
    1. Hanna zeigt, wie wir die Freude an der Gemeinschaft im Haus des Herrn wiedergewinnen können: indem wir unser Herz vor dem Herrn ausschütten und sein Wort im Glauben annehmen.

B. Die Geburt und Weihung von Samuel

1. Die wundersame Empfängnis Samuels und seine Geburt

1. Samuel 1, 19-20

1. Samuel 1, 19-20
Und am anderen Morgen machten sie sich früh auf und beteten an vor dem HERRN; und sie kehrten wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte seine Frau Hanna, und der HERR gedachte an sie. Und es geschah, dass Hanna schwanger wurde; und als die Tage um waren, gebar sie einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Samuel, denn [— sagte sie —] ich habe ihn von dem HERRN erbeten.

  1. Und am anderen Morgen machten sie sich früh auf und beteten an: Hanna konnte den Herrn wirklich voller Glauben anbeten, während die Verheißung noch nicht erfüllt war. Dies ist ein herrliches Beispiel dafür, was es bedeutet, zu glauben.
  2. Und der Herr gedachte an sie: Der Begriff ‚gedachte‘ ist ein Anthropomorphismus, eine Art, Gottes Handeln in menschlichen Begriffen zu erklären, die wir verstehen können, auch wenn sie Gottes Handeln nicht perfekt beschreiben. Es ist nicht so, dass Gott Hanna jemals vergessen hätte, aber es ist angemessen zu sagen, dass er an sie gedachte.
  3. Und es geschah: Es geschah nicht auf Anhieb. Hanna hatte Grund genug, entmutigt zu sein, aber als die Verheißung Gottes ausgesprochen wurde, verlor sie nicht den Glauben an die Verheißung, auch wenn es einige Zeit dauerte. Sie ist ein großes Vorbild für diejenigen, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben (Hebräer 6, 12).

2. Hanna behält das Kind, bis es entwöhnt ist

1. Samuel 1, 21-23

1. Samuel 1, 21-23
Und der Mann Elkana zog mit seinem ganzen Haus hinauf, um dem HERRN das jährliche Opfer darzubringen und das, was er gelobt hatte; aber Hanna ging nicht mit, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, dann will ich ihn bringen, damit er vor dem HERRN erscheine und dort bleibe für immer! Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue, was gut ist in deinen Augen; bleibe, bis du ihn entwöhnt hast; möge der HERR nur sein Wort erfüllen! So blieb die Frau zurück und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.

  1. Wenn der Knabe entwöhnt ist: In dieser Kultur wurde ein Kind normalerweise nicht vor dem Alter von zwei oder manchmal drei Jahren entwöhnt. Es ist anzunehmen, dass Hanna es verständlicherweise nicht eilig hatte, Samuel zu entwöhnen.
  2. Möge der HERR nur sein Wort erfüllen: Das war ein wunderbarer Ratschlag von Elkana. Er sagte: „Tue alles so, wie Du es Gott versprochen hast, damit sein Wort unter uns zur Geltung kommen kann.“

3. Hanna weiht Samuel zum Dienst für Gott

1. Samuel 1, 24-28

1. Samuel 1, 24-28
Und sobald sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf samt drei Jungstieren, einem Epha Mehl und einem Schlauch Wein und brachte ihn in das Haus des HERRN nach Silo; aber der Knabe war noch sehr jung. Und sie schlachteten einen Jungstier und brachten den Knaben zu Eli. Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr deine Seele lebt — mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zu dem HERRN zu beten. Ich habe um diesen Knaben gebeten, und nun hat mir der HERR meine Bitte gewährt, die ich an ihn gerichtet hatte. Darum übergebe ich ihn auch dem HERRN; alle Tage seines Lebens sei er dem HERRN übergeben! — Und er betete dort den HERRN an.

  1. Sie nahm ihn mit hinauf: Dies war sehr schwer für Hanna und Elkana. Ihre Bereitschaft, das Gelübde auch dann zu erfüllen, wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen müssen, ist ein Beweis für die Frömmigkeit von Elkana und Hanna.
  2. Samt drei Jungstieren: Die Tatsache, dass in 1. Samuel 1, 24 drei Stiere erwähnt werden, die nach Silo gebracht werden, in 1. Samuel 1, 25 aber nur einer geopfert wird (wobei ein Teil des Fleisches für ein Gemeinschaftsmahl zur Verfügung steht), unterstreicht, dass einer der Stiere speziell als Brandopfer für die Reinigung und Weihe des kleinen Samuel dargebracht wurde.
  3. Darum übergebe ich ihn auch dem HERRN: Das könnte auch so übersetzt werden: „Und ich habe mich auch dem Herrn zur Verfügung gestellt.“ Es geht hier nicht darum, dass Hanna das Kind ‚besaß‘ und es dem Herrn ‚geliehen‘ hat. Vielmehr wird das Kind als ihr ‚Gebet‘ oder als die Erfüllung ihres Gebets zum Herrn betrachtet.
    1. Der Name Samuel bedeutet ‚Name Gottes‘, aber Hannah machte – wie es bei den Hebräern üblich war – ein Wortspiel mit dem Namen, indem sie sagte, sie habe „den Herrn um ihn gebeten.“ Bitten klingt im Hebräischen wie Samuel.
  4. Und er betete dort den HERRN an: Die Anbetung ist ein wiederholtes Merkmal dieser Familie (siehe auch 1. Samuel 1, 3+19+28). Selbst in schwierigen Situationen konnten sie den Herrn anbeten. Gott an dem Tag zu loben, an dem man seinen kleinen Sohn weggibt, mag nicht einfach sein, aber es ist ein Lobpreis, an dem Gott Gefallen findet. Wir werden genauso aufgefordert, Gott ein Opfer des Lobes zu bringen (Hebräer 13, 15).

© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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