1. Samuel 9, 1-2 Es war aber ein Mann von Benjamin, sein Name war Kis, ein Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Aphiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein angesehener Mann. Der hatte einen Sohn namens Saul, stattlich und schön, sodass keiner schöner war unter den Söhnen Israels; um Haupteslänge überragte er alles Volk.
Ein angesehener Mann: Kis, der Vater von Saul, war ein wohlhabender und einflussreicher Mann in Israel. Saul stammte aus einer angesehenen Familie und wurde dazu geboren, reich und einflussreich zu sein.
Der hatte einen Sohn namens Saul, stattlich und schön: Saul war sowohl für seine Familie als auch für sein Aussehen bekannt. Er war groß (um Haupteslänge überragte er alles Volk) und gutaussehend. In der Tat gab es keinen, der schöner war unter den Söhnen Israels. Saul sah wie ein großer König aus. Wenn es der Ausübung der Königsherrschaft über Israel nur um das Aussehen und den Schein ging, dann war Saul der richtige Mann – ein König erster Wahl.
Der Name ‚Saul‘ bedeutet ‚von Gott erbeten‘. Israel bat um einen König und Saul war tatsächlich derjenige, der ‚von Gott erbeten‘ wurde.
In der englischen King-James-Version Bibelübersetzungen heißt es „Von den Schultern aufwärts war er größer als jeder der Menschen“. Das bedeutet nicht, dass Saul einen extrem langen Hals und einen großen Kopf hatte. Es bedeutet, dass er einen Kopf größer war als jeder andere.
Wer in diesen ersten beiden Versen gar nicht erwähnt wird, ist Gott. Saul kam aus einer wohlhabenden, einflussreichen Familie und war gutaussehend. Aber es wird nichts über seine Beziehung zu dem Gott Israels gesagt. Es wird deswegen nichts gesagt, weil es nichts dazu zu sagen gab.
Saul spiegelte den geistlichen Zustand des ganzen Volkes Israel wider. Es mag zwar ein geistliches Bild vorhanden gewesen sein, aber das Herz war weit von dem Punkt entfernt, an dem Gott es haben wollte.
2. Saul und sein Diener suchen nach den Eselinnen seines Vaters und treffen den Propheten Samuel
1. Samuel 9, 3-14
1. Samuel 9, 3-14 Und die Eselinnen von Kis, dem Vater Sauls, gingen verloren. Und Kis sprach zu seinem Sohn Saul: Nimm doch einen der Burschen mit dir und mache dich auf, geh hin und suche die Eselinnen! Und er durchzog das Bergland Ephraim und durchquerte das Gebiet von Salisa; aber sie fanden sie nicht. Sie gingen auch durch das Gebiet von Saalim, da waren sie auch nicht. Darauf durchzog er das Gebiet von Benjamin, aber sie fanden sie auch nicht. Als sie gerade in das Gebiet von Zuph kamen, da sprach Saul zu seinem Burschen, der bei ihm war: Komm, lass uns wieder umkehren, damit nicht mein Vater die Eselinnen sein lässt und sich um uns Sorgen macht! Er aber sprach zu ihm: Siehe doch, es ist ein Mann Gottes in dieser Stadt, und der ist ein ehrwürdiger Mann; alles, was er sagt, trifft sicher ein. So lass uns nun dorthin gehen; vielleicht gibt er uns Auskunft über unseren Weg, den wir gehen sollen! Saul aber sprach zu seinem Burschen: Siehe, wenn wir hingehen, was bringen wir dem Mann? Denn das Brot in unseren Taschen ist aufgebraucht; auch haben wir sonst kein Geschenk, das wir dem Mann Gottes bringen könnten; was haben wir? Der Bursche antwortete Saul wiederum und sprach: Siehe, ich habe einen Viertel Silberschekel bei mir, den will ich dem Mann Gottes geben, damit er uns Auskunft über unseren Weg gibt! (Früher sagte man in Israel, wenn man ging, um Gott zu befragen: Kommt, lasst uns zum Seher gehen! Denn derjenige, den man heutzutage Prophet nennt, der hieß früher Seher.) Da sprach Saul zu seinem Burschen: Dein Vorschlag ist gut; komm, wir wollen gehen! Und sie gingen zu der Stadt, in welcher der Mann Gottes war. Als sie gerade die Anhöhe zur Stadt hinaufgingen, da trafen sie Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen; zu diesen sprachen sie: Ist der Seher hier? Sie antworteten ihnen und sprachen: Ja, siehe, er ist vor dir; beeile dich jetzt, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute auf der Höhe ein Schlachtopfer bringt. Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn gerade treffen, ehe er zur Höhe hinaufgeht zum Essen; denn das Volk isst nicht, bis er kommt; denn er muss das Opfer segnen, danach essen die Geladenen. So geht nun hinauf; denn eben jetzt werdet ihr ihn treffen! Da gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie gerade in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um zur Höhe hinaufzugehen.
Und die Eselinnen von Kis, dem Vater Sauls, gingen verloren: Israels erster König wird von drei verlorenen Eselinnen zum Thron geführt. Wir haben keine Ahnung, wie Gott die scheinbar normalen und lästigen Umstände des Lebens nutzen wird.
Es gibt zwei Fehler, die Menschen in Bezug auf Gottes Führung durch Ereignisse machen. Der eine Fehler ist, zu denken, dass jedes Ereignis des Lebens voller Bedeutung und von Gott ist. Das ist falsch, denn obwohl nichts zufällig geschieht, geschieht nicht alles zu einem großen Zweck. Der zweite Fehler ist, das Wirken Gottes in unserem Leben durch Ereignisse zu ignorieren. Gott wollte diese Situation benutzen, um Saul zu leiten, und Gott wird oft Umstände in unserem Leben auf die gleiche Weise benutzen. Wir müssen auf Gottes Güte vertrauen und auf seine Fähigkeit, alle Dinge zum Besten wirken zu lassen (Römer 8, 28).
Aber sie fanden sie nicht … da waren sie auch nicht … aber sie fanden sie auch nicht: Das frustrierte Saul. Doch Gott führte seinen Plan durch die verlorenen Eselinnen auf eine Weise aus, die Saul sich nicht vorstellen konnte.
Diese Eselinnen hätten überall hingehen können, aber sie gingen genau dorthin, wo Gott sie haben wollte. Sie unterwarfen sich dem, was Gott wollte. Wir sprechen oft von ‚dummen Tieren‘, aber diese Eselinnen waren klug genug, sich Gott zu unterwerfen.
Siehe doch, es ein Mann Gottes in dieser Stadt … vielleicht gibt er uns Auskunft über unseren Weg, den wir gehen sollen: Der Vorschlag von Sauls Burschen sagt etwas über diese beiden Männer aus – sie waren keine besonders geistlichen Männer. Sie scheinen Männer zu sein, die nicht auf die Idee kämen, den Propheten Samuel um echte geistliche Führung zu bitten, aber sie dachten: „Hey! Vielleicht kann er uns helfen, die Eselinnen zu finden!“
Dennoch sind ihre Worte eine große Ehre für Samuel. Sein Ruf war wohlbekannt: Ein Mann Gottes … ein ehrwürdiger Mann … alles, was er sagt, trifft sicher ein. Jeder Gläubige sollte einen solchen Ruf haben.
Auch haben wir sonst kein Geschenk, das wir dem Mann Gottes bringen könnten: Aus Respekt vor Samuel wollte Saul nicht mit leeren Händen zu ihm kommen. Aber es ist falsch zu denken, dass Samuel eine Gebühr für seine ‚prophetischen Dienste‘ verlangte. Samuel war ein großer Prophet des lebendigen Gottes, kein Wahrsager.
„Das Wort Seher, roeh, kommt an dieser Stelle zum ersten Mal vor; es bedeutet wörtlich eine Person, die sieht; die besonders übernatürliche [überirdische] Einblicke hat. Ein Seher und ein Prophet waren in den meisten Fällen dasselbe; nur mit einem Unterschied: Der Seher war immer ein Prophet, aber der Prophet war nicht immer ein Seher.“ (Clarke)
„Wenn man einen Propheten konsultierte, war es war es üblich, ein Geschenk mitzubringen, (Amos 7, 12), ganz gleich ob bescheiden (1. Könige 14, 3) oder großzügig (2. Könige 8, 8-9).“ (Youngblood)
Beeile dich jetzt; denn er ist heute in die Stadt gekommen: Es war ‚zufällig‘ so, dass Saul und sein Bursche am selben Tag nach ihren Eselinnen suchten, an dem Samuel in der Stadt war. Gott leitete durch diese Umstände.
Jüdische Legenden besagen, dass es Sauls gutem Aussehen geschuldet war, dass die Mädchen mit ihm reden wollten.
B. Samuel und Saul begegnen sich
1. Gott sagt Samuel, dass Saul der Mann ist, der der König sein wird
1. Samuel 9, 15-17
1. Samuel 9, 15-17 Aber der HERR hatte einen Tag zuvor, ehe Saul kam, Samuels Ohr geöffnet und zu ihm gesagt: Morgen um diese Zeit will ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, den sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben, damit er mein Volk aus der Hand der Philister errette; denn ich habe mein Volk angesehen, weil sein Rufen vor mich gekommen ist! Sobald nun Samuel den Saul sah, ließ ihn der HERR wissen: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass er über mein Volk herrschen soll!
Aber der Herr hatte einen Tag zuvor … Samuels Ohr geöffnet: Saul hatte keine Beziehung zum Herrn, deshalb sprach Gott durch verloren gegangene Eselinnen zu Saul. Aber Samuel kannte und liebte den Herrn, also sprach Gott zu Samuels Ohr.
Der Herr hatte … Samuels Ohr geöffnet, heißt wörtlich: „hatte sein Ohr aufgedeckt.“ Dieselbe Formulierung wird in Rut 4, 4 verwendet. „Der Ausdruck kommt von dem Wegschieben der Kopfbedeckung, um zu flüstern, und bedeutet daher, dass Gott Samuel heimlich etwas gesagt hatte“ (Smith, Kanzelkommentar). Es bedeutet nicht, dass Samuel eine hörbare Stimme von Gott vernahm.
Morgen um diese Zeit: Gott gab dem Propheten Samuel bestimmte Hinweise auf zukünftige Ereignisse. Samuel empfing diese Führung mit weisem Herzen und suchte nach der Erfüllung der Worte, um die Entscheidung Gottes wer nun König werden sollte, zu bestätigen. Aber Samuel lehnte es auch mit weisem Herzen ab, die Umstände zu manipulieren, um das, was Gott gesagt hatte, „wahr werden zu lassen“. Samuel spürte, dass, wenn dies Gottes Wort war, er es auch geschehen lassen konnte.
Will ich … senden: Auch wenn Israel den Herrn als ihren König verwarf (1. Samuel 8, 7), hatte Gott immer noch die Kontrolle. Er stieg nicht von seinem Thron herab, nur weil Israel ihn darum bat. Er würde ihnen in der Tat einen König geben, aber er sandte einem unvollkommenen Israel einen unvollkommenen König.
Damit er mein Volk aus der Hand der Philister errette: Obwohl es viele Probleme mit der Herrschaft von Saul gab, sollte niemand denken, dass diese Zeit für Israel eine totale Katastrophe war. Saul führte das Volk zu vielen militärischen Siegen und zu größerer Unabhängigkeit von den Philistern.
Sobald nun Samuel den Saul sah, ließ ihn der Herr wissen: Am Tag, nachdem Gott Samuel von der Ankunft des neuen Königs erzählt hatte, zeigte Gott Samuel diesen Mann ganz genau. Was Gott an einem Tag sagt, wird an einem anderen Tag durch sein Reden bestätigt.
2. Samuel und Saul begegnen sich
1. Samuel 9, 18-21
1. Samuel 9, 18-21 Und Saul trat zu Samuel im Stadttor und sprach: Sage mir doch, wo ist hier das Haus des Sehers? Und Samuel antwortete dem Saul und sprach: Ich bin der Seher! Geh vor mir her zur Höhe hinauf; denn ihr sollt heute mit mir essen, und morgen will ich dich ziehen lassen; und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir sagen! Um die Eselinnen aber, die dir vor drei Tagen verlorengegangen sind, sorge dich nicht; denn sie sind gefunden! Und wem gehört alles Begehrenswerte in Israel? Nicht dir und dem ganzen Haus deines Vaters? Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter, von einem der kleinsten Stämme Israels, und ist mein Geschlecht nicht das geringste unter allen Geschlechtern der Stämme Benjamins? Warum sagst du mir denn solche Worte?
Denn ihr sollt heute mit mir essen: Saul muss erstaunt gewesen sein. Er suchte einen bekannten Propheten, und der erste Mann, den er nach dem Propheten fragte, war der Prophet selbst. Dann lud der Mann Gottes Saul zum Essen ein. Schließlich hörte er die Worte, die viele fürchten, wenn ein Prophet sie ausspricht: Morgen will ich dich ziehen lassen und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir sagen.
Die Eselinnen aber, die dir vor drei Tagen verlorengegangen sind: Damit bewies Samuel gegenüber Saul, dass er ein wahrer Prophet von Gott war. Er zeigte Saul, dass er Dinge wusste, die er wahrscheinlich nicht hätte wissen können, wenn sie ihm nicht auf übernatürliche Weise offenbart worden wären.
Und wem gehört alles Begehrenswerte in Israel? Nicht dir: Damit deutete Samuel an, welches Schicksal Saul bevorstand. Ganz Israel wünschte sich einen König, und Saul wird die Reaktion Gottes auf diesen Wunsch sein.
Warum sagst du mir denn solche Worte: Das war eine aufrichtig demütige Reaktion von Saul, auch wenn sie nicht ganz ehrlich war. Saul konnte nicht begreifen, warum der Prophet sagte, Gott wolle, dass er König wird.
Sauls Aussage und ist mein Geschlecht nicht das geringste unter allen Geschlechtern der Stämme Benjamins ist mehr ein Beispiel für seine Bescheidenheit als für seine Wahrhaftigkeit. Sauls Vater und seine Familie waren prominent (1. Samuel 9, 1).
„Diese Rede von Saul ist überaus bescheiden; er war nun ausgesprochen demütig; aber wer kann es schon ertragen, prominent und reich zu sein? “ (Clarke)
3. Samuel sorgt dafür, dass Saul beim Festmahl geehrt wird
1. Samuel 9, 22-24
1. Samuel 9, 22-24 Samuel aber nahm Saul samt seinem Burschen und führte sie in die Halle und setzte sie obenan unter die Geladenen; deren Zahl war etwa 30 Mann. Und Samuel sprach zu dem Koch: Gib das Stück her, das ich dir gegeben habe, und von dem ich befahl, du solltest es beiseitelegen! Da trug der Koch die Keule auf und was daran war, und setzte sie Saul vor. Und Samuel sprach: Siehe, das ist aufgehoben worden; lege es dir vor und iss; denn es ist auf die bestimmte Zeit für dich aufbewahrt worden, als ich sagte: Ich habe das Volk eingeladen! So aß Saul mit Samuel an jenem Tag.
Setzte sie obenan unter die Geladenen: In dieser Kultur hatte die Sitzordnung beim Abendessen ein besonderes Protokoll. Der Ehrenplatz war immer auf einer bestimmten Seite neben dem Gastgeber. Es war eine große Ehre, auf diesem Platz neben dem Propheten Samuel sitzen zu dürfen.
Es ist … für dich aufbewahrt worden: Saul wurde auch ein besonderes Stück vom Fleisch gegeben. In dieser Kultur hatte jede Mahlzeit ein ganz besonderes Stück, das demjenigen gegeben wurde, den der Gastgeber ehren wollte. Saul wurde bei dieser Mahlzeit besonders geehrt.
Wir können vermuten, dass Samuel daran interessiert war, zu sehen, wie Saul reagierte, wenn er geehrt wurde. Das zeigt oft, was für ein Mensch wir wirklich sind. Wenn wir demütig auf Ehrungen reagieren, ohne sie zu wichtig zu nehmen oder stolz darauf zu sein, sagt das etwas Gutes über uns aus. Wenn wir in der Art, wie wir Ehre empfangen, eine falsche Demut oder ein stolzes Herz an den Tag legen, dann sagt das etwas Schlechtes über unseren Charakter aus.
4. Samuel und Saul reden die ganze Nacht miteinander
1. Samuel 9, 25-27
1. Samuel 9, 25-27 Und sie gingen von der Höhe in die Stadt hinab, und er redete mit Saul auf dem Dach. Und sie standen früh auf. Und es geschah, als die Morgenröte aufging, rief Samuel den Saul auf dem Dach und sprach: Mache dich auf, so will ich dich begleiten! Da machte sich Saul auf, und die beiden gingen miteinander hinaus, er und Samuel. Und als sie gerade am Ende der Stadt hinabstiegen, sprach Samuel zu Saul: »Sage dem Burschen, dass er uns vorausgehen soll!« Und er ging voraus. »Du aber stehe jetzt still, damit ich dich das Wort Gottes hören lasse! «
Samuel sprach mit Saul auf dem Dach des Hauses: Zweifellos erzählte Samuel Saul alles über Israels Wunsch nach einem König und wie er ein guter König für Israel sein könnte.
Wir können uns vorstellen, wie Samuel sagt: „Sieh mal, Saul, du hast eine Menge zu bieten. Du hast Profil, du bist ein bescheidener Mann, und du wirst die Unterstützung des Volkes haben. Aber wenn du dein Herz nicht dafür hingibst, Gott zu dienen und dich ihm als König zu unterwerfen, wirst du nie ein geeigneter König für Israel sein.“
Königin Victoria regierte 64 Jahre lang über Großbritannien. Als sie 11 Jahre alt war, zeigte ihre Gouvernante ihr eine Liste der Könige und Königinnen von England, an deren Ende ihr Name stand. Als sie verstand, was das bedeutete, brach sie in Tränen aus. Dann beherrschte sie sich und sagte feierlich: „Ich werde gut sein.“ Hier gab Samuel Saul die Gelegenheit, mit seinem Herzen zu sagen: „Ich werde gut sein.“
Damit ich dich das Wort Gottes hören lasse: Samuel stellte die offizielle Salbung Sauls zum König, die er vornehmen wird, auf dramatische Art und Weise vor.
1. Samuel 9 – Gott führt Saul zu Samuel
A. Saul sucht nach den Eselinnen seines Vaters
1. Kis, der Vater von Saul, und sein Sohn Saul
1. Samuel 9, 1-2
1. Samuel 9, 1-2
Es war aber ein Mann von Benjamin, sein Name war Kis, ein Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Aphiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein angesehener Mann. Der hatte einen Sohn namens Saul, stattlich und schön, sodass keiner schöner war unter den Söhnen Israels; um Haupteslänge überragte er alles Volk.
2. Saul und sein Diener suchen nach den Eselinnen seines Vaters und treffen den Propheten Samuel
1. Samuel 9, 3-14
1. Samuel 9, 3-14
Und die Eselinnen von Kis, dem Vater Sauls, gingen verloren. Und Kis sprach zu seinem Sohn Saul: Nimm doch einen der Burschen mit dir und mache dich auf, geh hin und suche die Eselinnen! Und er durchzog das Bergland Ephraim und durchquerte das Gebiet von Salisa; aber sie fanden sie nicht. Sie gingen auch durch das Gebiet von Saalim, da waren sie auch nicht. Darauf durchzog er das Gebiet von Benjamin, aber sie fanden sie auch nicht. Als sie gerade in das Gebiet von Zuph kamen, da sprach Saul zu seinem Burschen, der bei ihm war: Komm, lass uns wieder umkehren, damit nicht mein Vater die Eselinnen sein lässt und sich um uns Sorgen macht! Er aber sprach zu ihm: Siehe doch, es ist ein Mann Gottes in dieser Stadt, und der ist ein ehrwürdiger Mann; alles, was er sagt, trifft sicher ein. So lass uns nun dorthin gehen; vielleicht gibt er uns Auskunft über unseren Weg, den wir gehen sollen! Saul aber sprach zu seinem Burschen: Siehe, wenn wir hingehen, was bringen wir dem Mann? Denn das Brot in unseren Taschen ist aufgebraucht; auch haben wir sonst kein Geschenk, das wir dem Mann Gottes bringen könnten; was haben wir? Der Bursche antwortete Saul wiederum und sprach: Siehe, ich habe einen Viertel Silberschekel bei mir, den will ich dem Mann Gottes geben, damit er uns Auskunft über unseren Weg gibt! (Früher sagte man in Israel, wenn man ging, um Gott zu befragen: Kommt, lasst uns zum Seher gehen! Denn derjenige, den man heutzutage Prophet nennt, der hieß früher Seher.) Da sprach Saul zu seinem Burschen: Dein Vorschlag ist gut; komm, wir wollen gehen! Und sie gingen zu der Stadt, in welcher der Mann Gottes war. Als sie gerade die Anhöhe zur Stadt hinaufgingen, da trafen sie Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen; zu diesen sprachen sie: Ist der Seher hier? Sie antworteten ihnen und sprachen: Ja, siehe, er ist vor dir; beeile dich jetzt, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute auf der Höhe ein Schlachtopfer bringt. Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn gerade treffen, ehe er zur Höhe hinaufgeht zum Essen; denn das Volk isst nicht, bis er kommt; denn er muss das Opfer segnen, danach essen die Geladenen. So geht nun hinauf; denn eben jetzt werdet ihr ihn treffen! Da gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie gerade in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um zur Höhe hinaufzugehen.
B. Samuel und Saul begegnen sich
1. Gott sagt Samuel, dass Saul der Mann ist, der der König sein wird
1. Samuel 9, 15-17
1. Samuel 9, 15-17
Aber der HERR hatte einen Tag zuvor, ehe Saul kam, Samuels Ohr geöffnet und zu ihm gesagt: Morgen um diese Zeit will ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, den sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben, damit er mein Volk aus der Hand der Philister errette; denn ich habe mein Volk angesehen, weil sein Rufen vor mich gekommen ist! Sobald nun Samuel den Saul sah, ließ ihn der HERR wissen: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass er über mein Volk herrschen soll!
2. Samuel und Saul begegnen sich
1. Samuel 9, 18-21
1. Samuel 9, 18-21
Und Saul trat zu Samuel im Stadttor und sprach: Sage mir doch, wo ist hier das Haus des Sehers? Und Samuel antwortete dem Saul und sprach: Ich bin der Seher! Geh vor mir her zur Höhe hinauf; denn ihr sollt heute mit mir essen, und morgen will ich dich ziehen lassen; und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir sagen! Um die Eselinnen aber, die dir vor drei Tagen verlorengegangen sind, sorge dich nicht; denn sie sind gefunden! Und wem gehört alles Begehrenswerte in Israel? Nicht dir und dem ganzen Haus deines Vaters? Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter, von einem der kleinsten Stämme Israels, und ist mein Geschlecht nicht das geringste unter allen Geschlechtern der Stämme Benjamins? Warum sagst du mir denn solche Worte?
3. Samuel sorgt dafür, dass Saul beim Festmahl geehrt wird
1. Samuel 9, 22-24
1. Samuel 9, 22-24
Samuel aber nahm Saul samt seinem Burschen und führte sie in die Halle und setzte sie obenan unter die Geladenen; deren Zahl war etwa 30 Mann. Und Samuel sprach zu dem Koch: Gib das Stück her, das ich dir gegeben habe, und von dem ich befahl, du solltest es beiseitelegen! Da trug der Koch die Keule auf und was daran war, und setzte sie Saul vor. Und Samuel sprach: Siehe, das ist aufgehoben worden; lege es dir vor und iss; denn es ist auf die bestimmte Zeit für dich aufbewahrt worden, als ich sagte: Ich habe das Volk eingeladen! So aß Saul mit Samuel an jenem Tag.
4. Samuel und Saul reden die ganze Nacht miteinander
1. Samuel 9, 25-27
1. Samuel 9, 25-27
Und sie gingen von der Höhe in die Stadt hinab, und er redete mit Saul auf dem Dach. Und sie standen früh auf. Und es geschah, als die Morgenröte aufging, rief Samuel den Saul auf dem Dach und sprach: Mache dich auf, so will ich dich begleiten! Da machte sich Saul auf, und die beiden gingen miteinander hinaus, er und Samuel. Und als sie gerade am Ende der Stadt hinabstiegen, sprach Samuel zu Saul: »Sage dem Burschen, dass er uns vorausgehen soll!« Und er ging voraus. »Du aber stehe jetzt still, damit ich dich das Wort Gottes hören lasse! «
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.