1. David kommt auf der Flucht vor Saul in die Stadt Nob
1. Samuel 21, 1-3
1. Samuel 21, 1-3 Und David machte sich auf und ging; Jonathan aber kam in die Stadt. Und David begab sich nach Nob, zu dem Priester Achimelech. Achimelech aber kam David bestürzt entgegen und sprach zu ihm: Warum kommst du allein, und es ist kein einziger Mann bei dir? David sprach zu Achimelech, dem Priester: Der König hat mir etwas befohlen und zu mir gesagt: Lass niemand wissen, warum ich dich gesandt und was ich dir befohlen habe! Die Leute aber habe ich da und dahin bestellt.
Zu dem Priester Achimelech: In der ungewissen Lage in der David sich befand, ging er an den richtigen Ort – das Haus des Herrn.
Achimelech aber kam David bestürzt entgegen: Es erschien Achimelech ungewöhnlich, dass ein prominenter Mann wie David allein durch die Dörfer Judäas wanderte. Deswegen dachte Achimelech, dass etwas nicht stimmte, also fragte er David: „Warum kommst du allein, und es ist kein einziger Mann bei dir?“
Es scheint, dass Achimelech nichts von dem Konflikt zwischen David und Saul wusste. Es kam ihm seltsam und gefährlich vor, dass David allein unterwegs war. Außerdem können wir uns vorstellen, dass David müde, erschöpft und zerzaust aussah, und wahrscheinlich sah er aus, als hätte er viel geweint.
Der König hat mir etwas befohlen: Das war eine glatte Lüge. David kam in das Haus des Herrn, aber er log, um sich selbst zu schützen. David vertiefte seine Lüge, indem er Saul falsche Worte in den Mund legte und als er sich auf ‚die Leute‘ bezog (David war ganz allein). Dadurch verbarg er die tatsächliche Situation und schuf eine Atmosphäre der Geheimhaltung (Lass niemand wissen, warum ich dich gesandt und was ich dir befohlen habe!).
In vielerlei Hinsicht können wir verstehen, warum David gelogen hat, und sogar mit ihm Mitleid haben. Viele von uns hätten in der gleichen Situation dasselbe oder Schlimmeres getan. Gleichzeitig würde David diese Lüge später furchtbar bereuen (wie er in 1. Samuel 22, 22 sagt).
„Einige versuchen hier, Davids Lüge zu entschuldigen: aber das darf man hier nicht. Die Folgen davon waren sehr traurig … und ließen danach seine Seele vor lauter Schwere zerfließen.“ (Trapp)
2. David bittet um heiliges Brot und erhält es
1. Samuel 21, 4-7
1. Samuel 21, 4-7 Und nun, was hast du zur Hand? Gib mir fünf Brote oder was sonst vorhanden ist! Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot; wenn die Leute sich nur der Frauen enthalten haben! Da antwortete David dem Priester und sprach: Die Frauen waren uns schon gestern und vorgestern versagt, als ich auszog; auch waren die Leiber der Leute rein, obwohl dies ein gewöhnlicher Auftrag ist — um wie viel mehr werden sie heute am Leib rein sein! Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war kein anderes da außer den Schaubroten, die man von dem Angesicht des HERRN hinweggetan hatte, um warmes Brot aufzulegen an dem Tag, da man sie wegnahm.
Gib mir fünf Brote: Als David zur Stiftshütte in Nob kam, war er hungrig und wusste, dass er sowohl jetzt sowie auch später Nahrung brauchte.
Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot: Die Stiftshütte des Herrn hatte einen Tisch, auf dem zwölf Brote lagen, als Symbol für die ständige Gemeinschaft Gottes mit Israel.
Die Wichtigkeit und Bedeutung des Brotes findet sich in seinem Namen. Wörtlich bedeutet Schaubrot ‚Brot des Angesichts‘. Es ist ein Brot, das mit dem Angesicht Gottes in Verbindung gebracht wird und vor ihm gegessen werden soll. F.B. Meyer nennt das Schaubrot ‚Gegenwartsbrot‘. Das Schaubrot zu essen bedeutete, Gottes Brot in Gottes Haus zu essen, als Freund und Gast des Herrn und seine Gastfreundschaft zu genießen. In dieser Kultur bildete das gemeinsame Essen einen Bund der Freundschaft, der dauerhaft und heilig war.
Das Schaubrot sollte immer frisch sein. Achimelech würde David die alten Schaubrote geben, die man von dem Angesicht des Herrn hinweggetan hatte, um warmes Brot aufzulegen an dem Tag. Gott möchte, dass unsere Gemeinschaft mit Ihm, unsere Zeit vor Seinem Angesicht, frisch ist.
Wenn die Leute sich nur der Frauen enthalten haben: Das Schaubrot sollte nicht beiläufig behandelt werden. In der Tat sollte es von den Priestern gegessen werden: Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören; die sollen es essen an heiliger Stätte (3. Mose 24, 9). Diese Stelle in 3. Mose sagt zwar nicht ausdrücklich, dass nur die Priester die Schaubrote essen dürfen, aber es stellt den Grundsatz auf, dass die Schaubrote als heilig betrachtet werden müssen und nicht einfach so verteilt werden dürfen. Also bat Achimelech David um ein grundlegendes Maß an zeremonieller Reinheit, bevor er ihm die Schaubrote gab.
Die Frauen waren uns schon gestern und vorgestern versagt: David tat so, als ob er mit einer Gruppe reiste. Was er sagte, galt für ihn selbst, aber es gab keine anderen, die mit ihm reisten.
Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war kein anderes da außer den Schaubroten: Indem Achimelech David das Brot gab, brach er die priesterliche Sitte, aber nicht Gottes Wort. Er hatte ganz richtig verstanden, dass die menschliche Not wichtiger war als die levitische Einhaltung der priesterlichen Vorschriften.
Die Jünger Jesu wurden dafür kritisiert, dass sie gegen die religiösen Bräuche verstießen, als sie auf eine Weise aßen, die den Traditionen entgegenstand. Jesus benutzte das, was Achimelech getan hatte, um diese Angelegenheit zu klären (Matthäus 12, 1-8). Er befürwortete Achimelechs Vorgehen und er würdigte ihn, indem er dessen Standpunkt und die Grundlage dafür teilte.
Diese Begebenheiten mit Achimelech und bei Jesus sind sehr wichtig: Menschliche Traditionen sind niemals wichtiger als Gottes Wort selbst. Wenn Gott gesagt hätte: „Nur die Priester dürfen dieses Brot essen“, dann wäre es anders gewesen. Aber Gott hat das nie gesagt. Das ‚nur‘ hineinzuschreiben, schien logisch, aber es war ein Hinzufügen zu Gottes Wort. Wir dürfen unsere Erweiterung oder Anwendung von Gottes Wort niemals auf die gleiche Ebene wie Gottes Wort selbst stellen.
3. David erhält ein Schwert und wird von einem der königlichen Beamten Sauls entdeckt
1. Samuel 21, 8-10
1. Samuel 21, 8-10 An jenem Tag war aber dort vor dem HERRN ein Mann von den Knechten Sauls eingeschlossen, der hieß Doeg, der Edomiter, der Aufseher über die Hirten Sauls. Und David fragte Achimelech: Gibt es nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert bei dir? Denn ich habe nicht einmal mein Schwert und meine Waffen zur Hand genommen, weil die Sache des Königs solche Eile hatte. Der Priester antwortete: Das Schwert Goliaths, des Philisters, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, das liegt hinter dem Ephod in ein Gewand eingewickelt; wenn du das für dich nehmen willst, so nimm es, denn es ist kein anderes hier außer diesem. David sprach: Es gibt nicht seinesgleichen; gib es mir!
Doeg, der Edomiter: Wir treffen auf eine Figur, der wir wieder begegnen werden. Doeg war der Aufseher über die Hirten Sauls, und er war kein Israelit, sondern ein Edomiter.
Aufseher über die Hirten: Das Wort, das mit Aufseher übersetzt wird, bedeutet mächtig, kann aber auch gewalttätig oder eigensinnig bedeuten. Doeg wird sich als gewalttätiger und starrköpfiger Mann erweisen.
Vor dem Herrn ein Mann … eingeschlossen: Nach dem, was wir von Doeg und seinem Charakter sehen, ist es schwer vorstellbar, dass er wirkliche geistliche Dienste vor dem Herrn in der Stiftshütte leistete. Wahrscheinlich erfüllte er irgendeine zeremonielle Aufgabe im Zusammenhang mit seiner Anstellung für den König von Israel.
Gibt es nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert bei dir: Wir können verstehen, warum David eine Waffe wollte und warum er fragte. Aber es ist auch traurig, dass David seine Lüge,eine Sache des Königs zu erledigen, weiter verfolgte. David versucht verzweifelt, der Sache des Königs aus dem Weg zu gehen, denn im Moment ist das Ziel des Königs, David zu töten.
Wenn man bedenkt, was die Sache des Königs war, stimmte es als David sagte: „weil die Sache des Königs solche Eile hatte.“ Das war zwar die Wahrheit, aber nicht so, wie David es meinte.
„Es ist bis zum letzten Grad schmerzlich, jemanden zu sehen, dessen Glaube sich in der Begegnung mit Goliath zu einer so herausragenden Höhe erhoben hat, um von dieser edlen Erhebung herabzusteigen und ihn zu finden, wie er zum Selbstschutz auf die Lügen und Kunstgriffe eines Betrügers zurückgreift.“ (Balikie)
Das Schwert Goliaths: David war froh, eine gute Waffe zu haben (Es gibt nicht seinesgleichen). Als David dieses Schwert in der Hand hielt, hätte er sich daran erinnern sollen, wie er es erlangt hatte. Dies war mit einem festen Gottvertrauen geschehen, einem Vertrauen, das Gott glaubte und sich darauf verließ, dass er die Folgen in Ordnung bringen würde.
Auch wenn David das Schwert von Goliath in seinem Arsenal hat, wäre er besser ausgerüstet mit dem Glauben, den er hatte, als er Goliath tötete. Vertraut David jetzt mehr auf die Schwerter der Philister als auf die Werkzeuge der Hirten? Es war nichts Falsches an Goliaths Schwert – der Herr hat es vorher schon benutzt (1. Samuel 17, 51), aber nur im Zusammenhang mit radikalem Glauben.
„David verlor das Vertrauen in Gott und in die Erfüllung von Gottes Plan für sein Leben, der ihm offenbart worden war. Er ging zu Gottes Haus, um Trost, Hilfe und Führung zu erhalten, aber seine falsche Motivation wurde aufgedeckt. Anstatt dem Einzigen, der ihm helfen konnte, die Wahrheit zu gestehen und zu bekennen, dass er eine Lüge erzählt hatte, rannte er wieder um sein Leben.“ (Redpath)
Es gibt nicht seinesgleichen; gib es mir: Wenn wir wissen, dass etwas kostbar und wunderbar ist, wollen wir es haben. Wenn wir uns in einer Zeit der Prüfung oder der Belastung befinden, wollen wir die wunderbare Sache umso mehr. Wenn das auf Goliaths Schwert zutraf, dann trifft es noch mehr auf das Schwert des Geistes, Gottes Wort, zu. Wir sollten zu Gottes Wort immer sagen: „Gib es mir.“
„Es gibt einige, die das Wort Gottes am liebsten beseitigen wollen. Wenn sie es verwerfen, [sagen wir weiterhin zu Gott] ‚Gib es mir‘. Es gibt einige, die das Wort Gottes als eine Sache abstempeln wollen, die ihre besten Tage gesehen hat. Sie meinen, das alte Schwert sei rostig und abgenutzt, aber wir können sagen: ‚Es gibt nicht seinesgleichen; gib es mir!‘“ (Spurgeon)
B. David in Gat
1. David flieht nach Gat
1. Samuel 21, 11
1. Samuel 21, 11 Und David machte sich auf und floh an jenem Tag vor Saul und kam zu Achis, dem König von Gat.
Und David machte sich auf und floh an jenem Tag: Davids Versuch, sich mit schlauen Lügen zu schützen, statt darauf zu vertrauen, dass Gott ihn beschützt, brachte keinen dauerhaften Erfolg. Er musste fliehen.
Und kam zu Achis, dem König von Gat: David war nun unter den Philistern. Er muss entmutigt gewesen sein oder sich getäuscht haben, wenn er dachte, dass er unter diesen Feinden Israels eine friedliche Zuflucht finden könnte – zumal er das Schwert Goliaths in dessen Heimatstadt trug.
Es machte keinen Sinn, dass der Mann, der Goliaths Schwert trug, in dessen Heimatstadt ging (1. Samuel 17, 4). Es machte keinen Sinn, dass der Mann, der sich vom heiligen Brot Gottes ernährte, bei den Heiden Zuflucht suchte. Es machte keinen Sinn für den Mann nach Gottes Herzen, seinen Aufenthaltsort nach Gat zu verlegen.
2. Davids Notlage in Gat
1. Samuel 21, 12-13
1. Samuel 21, 12-13 Da sprachen die Knechte des Achis zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von welchem sie im Reigen sangen: »Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende«? Diese Worte nahm sich David zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gat.
Ist das nicht David, der König des Landes: Die Philister von Gat erkannten David als den König des Landes Israel an. Diese gottlosen Männer verstanden Davids Bestimmung besser als König Saul.
Von welchem sie im Reigen sangen: Das Lied und der Tanz über David, der die Nation Israel eroberte (1. Samuel 18, 6-7), war auch bei den Philistern beliebt. Wenn er es vorher nicht bereits wusste, merkte David jetzt, dass man einen echten Preis für den Ruhm zahlt.
Diese Worte nahm sich David zu Herzen und fürchtete sich sehr: David wusste, dass man ihn erkannt hatte und verstand, dass König Achis den Mann, der Goliath getötet hatte, nicht gehen lassen würde.
Davids Worte in Psalm 56 helfen uns zu verstehen, was hier passierte. Der Titel dieses Psalms identifiziert ihn als das Lied, das er schrieb, als ihn die Philister in Gat ergriffen. Auch wenn 1. Samuel 21 nicht näher darauf eingeht, nahmen die Philister David anscheinend gefangen, als er nach Gat kam. David dachte, er könne bei den gottlosen Philistern in Gat Anonymität oder Sympathie finden, aber er irrte sich. Psalm 56 beschreibt Davids Weg von der Angst zum Lobpreis als Gefangener in Gat.
Psalm 56 zeigt, dass die Talfahrt, die auf der Straße nach Jonatan begann und sich bis nach Gat fortsetzte, nun beendet ist. David befindet sich wieder auf der Höhe. Das war der Unterschied zwischen David und Saul. Beide kamen ins Rutschten, doch Saul rutschte immer weiter, während David sich wieder dem Herrn zuwandte.
3. Um zu entkommen, täuscht David Verrücktheit vor
1. Samuel 21, 14-16
1. Samuel 21, 14-16 Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und gebärdete sich wie verrückt unter ihren Händen und kritzelte an die Flügel des [Stadt]tores und ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen. Da sprach Achis zu seinen Knechten: Ihr seht doch, dass der Mann verrückt ist! Was bringt ihr ihn denn zu mir? Fehlt es mir etwa an Verrückten, dass ihr diesen Mann hergebracht habt, damit er bei mir tobt? Sollte der in mein Haus kommen?
Stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen: David verhielt sich seltsam, kratzte an den Türen des Tores und ließ Speichel in seinen Bart fließen. Es war, als hätte David Schaum vor dem Mund bekommen.
Im Grunde hat sich David vor den Philistern blamiert und sich wie ein Verrückter verhalten. Der Speichel auf dem Bart war besonders überzeugend, weil Männer in dieser Kultur dies als etwas betrachteten, das nur ein Mann, der nicht bei Verstand ist, zulassen würde. „Eine Entwürdigung des Bartes wurde als unerträgliche Beleidigung angesehen und wäre von einem normalen Menschen nicht geduldet worden.“ (Jamieson, Fausset und Brown)
Ihr seht doch, dass der Mann verrückt ist! Was bringt ihr ihn denn zu mir: Davids Plan funktionierte. Achis entschied, dass es sich gar nicht um David handelte – und falls doch, wäre dieser ein so erbärmliches Exemplar, dass er ihn genauso gut gehen lassen konnte.
Wandelte David im Geist oder im Fleisch, als er Wahnsinn vortäuschte? Einige Ausleger glauben, dass David im Fleisch war und auf sich selbst vertraute. Aber die Veränderung in Psalm 56 geschah vor Davids Flucht, und es machte Sinn, dass der Herr David auf einen Weg der Flucht führen würde, der ihn demütigen würde. Als David versuchte, sich mit Lügen zu schützen und Zuflucht bei den Gottlosen zu suchen, verhielt er sich wirklich verrückt. Als David Buße tat, um Gnade bat und wieder auf den Herrn vertraute, war es, als ob der Herr sagte: „Du hast dich wie ein Verrückter benommen. Wenn du so weitermachst, werde ich dich da rausholen.“
Psalm 34 ist Davids Freudenbekundung, als er lebendig aus Gat entkam. Die Überschrift von Psalm 34 lautet: Ein Psalm Davids, als er sich wahnsinnig stellte vor Abimelech und dieser ihn von sich wegtrieb und er fortging.
Ich will den HERRN preisen allezeit, sein Lob soll immerzu in meinem Mund sein. Meine Seele rühme sich des HERRN; die Elenden sollen es hören und sich freuen. Erhebt mit mir den HERRN, und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und rettete mich aus allen meinen Ängsten. (Psalm 34, 1-5). David war voller Staunen und Dankbarkeit gegenüber dem HERRN.
David ist besonders froh, weil der HERR ihn aus einem Schlamassel herausgeholt hat, das er selbst verursacht hatte. Gottes erstaunliche Güte zeigt sich, wenn er uns befreit, obwohl wir es eigentlich nicht verdient haben.
1. Samuel 21 – David bei den Priestern von Nob
A. David trifft Achimelech, den Priester, in Nob
1. David kommt auf der Flucht vor Saul in die Stadt Nob
1. Samuel 21, 1-3
1. Samuel 21, 1-3
Und David machte sich auf und ging; Jonathan aber kam in die Stadt. Und David begab sich nach Nob, zu dem Priester Achimelech. Achimelech aber kam David bestürzt entgegen und sprach zu ihm: Warum kommst du allein, und es ist kein einziger Mann bei dir? David sprach zu Achimelech, dem Priester: Der König hat mir etwas befohlen und zu mir gesagt: Lass niemand wissen, warum ich dich gesandt und was ich dir befohlen habe! Die Leute aber habe ich da und dahin bestellt.
2. David bittet um heiliges Brot und erhält es
1. Samuel 21, 4-7
1. Samuel 21, 4-7
Und nun, was hast du zur Hand? Gib mir fünf Brote oder was sonst vorhanden ist!
Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot; wenn die Leute sich nur der Frauen enthalten haben! Da antwortete David dem Priester und sprach: Die Frauen waren uns schon gestern und vorgestern versagt, als ich auszog; auch waren die Leiber der Leute rein, obwohl dies ein gewöhnlicher Auftrag ist — um wie viel mehr werden sie heute am Leib rein sein! Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war kein anderes da außer den Schaubroten, die man von dem Angesicht des HERRN hinweggetan hatte, um warmes Brot aufzulegen an dem Tag, da man sie wegnahm.
3. David erhält ein Schwert und wird von einem der königlichen Beamten Sauls entdeckt
1. Samuel 21, 8-10
1. Samuel 21, 8-10
An jenem Tag war aber dort vor dem HERRN ein Mann von den Knechten Sauls eingeschlossen, der hieß Doeg, der Edomiter, der Aufseher über die Hirten Sauls.
Und David fragte Achimelech: Gibt es nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert bei dir? Denn ich habe nicht einmal mein Schwert und meine Waffen zur Hand genommen, weil die Sache des Königs solche Eile hatte. Der Priester antwortete: Das Schwert Goliaths, des Philisters, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, das liegt hinter dem Ephod in ein Gewand eingewickelt; wenn du das für dich nehmen willst, so nimm es, denn es ist kein anderes hier außer diesem. David sprach: Es gibt nicht seinesgleichen; gib es mir!
B. David in Gat
1. David flieht nach Gat
1. Samuel 21, 11
1. Samuel 21, 11
Und David machte sich auf und floh an jenem Tag vor Saul und kam zu Achis, dem König von Gat.
2. Davids Notlage in Gat
1. Samuel 21, 12-13
1. Samuel 21, 12-13
Da sprachen die Knechte des Achis zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von welchem sie im Reigen sangen: »Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende«? Diese Worte nahm sich David zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gat.
3. Um zu entkommen, täuscht David Verrücktheit vor
1. Samuel 21, 14-16
1. Samuel 21, 14-16
Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und gebärdete sich wie verrückt unter ihren Händen und kritzelte an die Flügel des [Stadt]tores und ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen. Da sprach Achis zu seinen Knechten: Ihr seht doch, dass der Mann verrückt ist! Was bringt ihr ihn denn zu mir? Fehlt es mir etwa an Verrückten, dass ihr diesen Mann hergebracht habt, damit er bei mir tobt? Sollte der in mein Haus kommen?
© 2023 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.