Pfingsten- zwei Laibe
Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. (Apostelgeschichte 2,1)
Jesus hatte den Jüngern gesagt, sie sollten in Jerusalem bleiben und dort auf den Heiligen Geist warten. Das taten die Jünger und sie versammelten sich in einem Raum im Obergeschoß, um dort zu beten und Tag für Tag Gott zu suchen und darauf zu warten, dass sich Gottes Verheißung erfüllte.
Jesus hatte ihnen nicht gesagt, wie lange es dauern würde. Was dachten die Jünger wohl? Ich an ihrer Stelle hätte gedacht: „Am dritten Tag wird Gott den Heiligen Geist ausgießen.“ Schließlich war die Auferstehung Jesu ja auch am dritten Tag nach der Kreuzigung. Doch es war nicht der dritte Tag.
Dann hätte ich gedacht: „Bestimmt wird es am siebten Tag sein. Die Sieben ist Gottes Zahl der Vollkommenheit und Erfüllung.“ Doch es war nicht der siebte Tag. Es war auch nicht der achte Tag, auch wenn manche Menschen die Zahl Acht in der Bibel mit einem neuen Anfang in Verbindung bringen.
Sie warteten bis zum Tag der Pfingsten, doch sie wussten vorher nicht, wie lange sie warten mussten. Sie hätten leicht glauben können, dass es noch am selben Nachmittag, nachdem Jesus in den Himmel aufstieg, geschehen würde, oder am dritten oder siebten Tag. Doch sie mussten 10 volle Tage warten bis zum Tag der Pfingsten.
Pfingsten war ein jüdisches Fest, das 50 Tage nach dem Passahfest gefeiert wurde. Man feierte die ersten Früchte der Weizenernte. Man nannte es auch das Fest der Einsammlung (2. Mose 23,16) und das Fest der Ernte (2. Mose 23,16).
Im 3. Buch Mose 23,15.22 findet man die originalen Anweisungen, wie Pfingsten zu feiern war. Als Teil der öffentlichen priesterlichen Opfergaben, die für das Fest gemacht wurden, steht in 3. Mose 23,17 ausdrücklich, dass zwei Laibe gesäuerte Brote für den Herrn gemacht werden mussten.
Das war äußerst ungewöhnlich. Denn sonst durfte Israel weder gesäuerte Brote noch Brote mit Hefe zusammen mit einem Blutopfer darbringen (2. Mose 23,18 und 34,25). Doch Gott verbarg eine versteckte Botschaft in dieser Zeremonie des Passahfest. Es war, als ob Gott sagte: „Eines Tages wird an Pfingsten das, was für unrein und inakzeptabel gehalten wurde, vor Mich gebracht, und Ich werde es annehmen.“
Jahrhunderte bevor das Pfingstfest in Apostelgeschichte 2,1 beschrieben wurde, wurden in Israel zwei gesäuerte Brote in dieser Zeremonie vor Gott gebracht. Vielleicht haben sich die Menschen damals gefragt, was das bedeuten sollte. Aber wir wissen, was der große englische Prediger Charles Spurgeon sagte: „Gab es keine zwei Laibe? Nicht nur Israel soll errettet werden, sondern die große Menge der Ungläubigen soll sich dem Herrn Jesus Christus zuwenden.“
Die Jünger mussten warten, wahrscheinlich länger, als sie erwartet hatten. Doch auf so etwas Gutes kann man gar nicht zu lange warten – Gott bringt Juden und Heiden zusammen zu einer neuen Familie: „die Gemeinde.“
Lässt Gott dich länger warten, als dir lieb ist? Vertraue weiter auf Ihn; du wirst überrascht sein, wie gut die Erfüllung Seiner Verheißung sein wird.
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