Tun, was Jesus tat
Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Und als er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach, und alle Witwen traten zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die Tabitha gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war. Da ließ Petrus alle hinausgehen, kniete nieder und betete; dann wandte er sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, steh auf! Sie aber öffnete ihre Augen, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. (Apostelgeschichte 9,39-40)
In Joppe starb eine liebe christliche Schwester, und die Jünger aus dieser Stadt baten Petrus, zu ihnen zu kommen. Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass sie hofften, Petrus würde sie von den Toten auferwecken. Es gibt in der Apostelgeschichte keinen Hinweis darauf, dass die Menschen allgemein dachten oder erwarteten, dass Christen nicht sterben würden. Wahrscheinlich baten sie Petrus darum, zu ihnen zu kommen, um der christlichen Gemeinde an diesem Ort zu helfen, ihre Trauer zu verarbeiten.
Als Petrus nach Joppe kam, sah er alle Witwen… weinen. Sie hofften, Petrus würde diejenigen, die über den Tod von Dorcas trauerten, trösten.
Doch Petrus spürte eine besondere Eingebung, so zu handeln, wie er es bei Jesus gesehen hatte (Markus 5,38-43) – er ließ sie alle, in der Erwartung, dass Gott für Tabitha tun würde, was er für die Tochter des Synagogenvorstehers getan hatte, hinausgehen.
Dann sagte Petrus: Tabitha, steh auf. Er schien sich deutlich daran zu erinnern, was Jesus in Markus 5,38-43 getan hatte. Bei jener Heilung sagte Jesus: „Talitha, cumi“. Petrus sagte hier (in der Originalsprache) „Tabitha cumi“. Petrus konnte die Worte Jesu in seinem Kopf hören, während er diente.
Petrus versuchte einfach zu tun, was Jesus tat. Jesus war sein Meister. Er versuchte nicht mehr, Jesus zu bevormunden, wie er es getan hatte, als er Jesus in Matthäus 16,22 sagte, er solle nicht den Weg des Kreuzes gehen. Jetzt ließ Petrus sich von Jesus führen.
Als Petrus dies tat, öffnete sie ihre Augen, und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Allem Anschein nach wurde Tabitha (Dorcas) von den Toten auferweckt. Sie war tot und wurde wieder zum Leben erweckt. Das sind bemerkenswerte, ungewöhnliche Wunder – aber Dinge, die sich ereignet haben und immer noch ereignen (obwohl man gut daran tut, nicht jeden überlieferten Fall leichtgläubig zu akzeptieren).
Wir sollten uns daran erinnern, dass Dorcas nicht auferweckt wurde; sie wurde wiederbelebt, um länger in ihrem alten Körper zu leben, wo sie wieder sterben würde.
Die Tatsache, dass der Herr Dorcas auferweckte, Stephanus aber tot blieb (Apostelgeschichte 7,6), wirft ein Licht auf Gottes unergründliche Wege. Schließlich mag es den Anschein gehabt haben, dass Stephanus für die Gemeinde wichtiger war als Dorcas. Doch wir müssen in all diesen Dingen immer darauf vertrauen, dass Gott über die größere Weisheit und Erkenntnis verfügt.
Wir können diese Dinge der Weisheit Gottes überlassen. Was uns betrifft, so sollten wir an das denken, was Petrus tat, als er Jesus nachahmte, und uns fragen: „Wie kann ich Jesus heute nachahmen?“ Vergiss nicht, dass Jesus so viel mehr ist als ein Vorbild – er ist unser Retter, unser Erlöser. Dennoch wusste Petrus etwas darüber, wie er den Schritten seines Meisters folgen konnte. Weißt Du auch etwas darüber?