Da erschrak Isaak gewaltig und fragte: »Wer war es dann, der ein Stück Wild gejagt und mir etwas davon zum Essen gebracht hat? Ich habe es bereits gegessen. Dann habe ich ihn, noch bevor du kamst, gesegnet. Ich kann den Segen nicht zurücknehmen (1. Mose 27,33 NLB)

Was für ein Chaos!

Bevor die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden, verkündete Gott (1. Mose 25,23), dass der ältere (Esau) dem jüngeren (Jakob) dienen würde. Das war absolut unüblich. Normalerweise wurde das ältere Kind bevorzugt, besonders wenn es der erstgeborene Sohn war.

Doch aus irgendeinem Grund beschloss der Vater der Zwillinge (Isaak, der Sohn Abrahams), dass er den Segen der Familie und des mit Gott geschlossenen Bundes Esau und nicht Jakob erteilen würde.

Dann schmiedete die Mutter der Zwillinge (Rebekka) einen Plan, um ihren alten und fast blinden Mann zu überlisten, indem sie ihn dazu brachte, Jakob anstelle von Esau zu segnen.

Jeder einzelne in dieser Geschichte – Isaak, Rebekka, Esau und Jakob – tat dies mit menschlicher und nicht mit göttlicher oder geistlicher Weisheit und Kraft. Selbst Esau, der Isaaks Plan, ihm das Erstgeburtsrecht zu geben, zustimmte, ignorierte das, was er Jakob versprochen hatte (1. Mose 25,29-34). In dieser Geschichte vertraute keiner von ihnen dem anderen, und Gott vertrauten sie auch nicht.

Aber das Schlimmste daran ist, dass sie den Segen des Bundes als etwas Magisches ansahen, also als etwas, dass nichts mit Gottes Weisheit und Willen zu tun hat. Aber als Isaak den Segen erteilte, konnte er höchstens anerkennen, dass Gott Jakob berufen und gesegnet hatte. Nur Gott konnte wirklich den Segen erteilen. Esau konnte den „Segen“ hundertmal von Isaak erhalten, aber er war nur gültig, wenn Gott im Himmel ihn anerkannte.

Als Isaak entdeckte, dass er entgegen seinen Absichten Jakob statt Esau gesegnet hatte, erschrak er sehr. Die Verwendung dieses starken Ausdrucks bedeutet, dass Isaak krampfhaft zu zittern begann. Ihn überkam das ungute Gefühl, dass bei seinem Plan, Esau statt Jakob zu segnen, etwas schiefgelaufen war.

Isaak erschrak und war beunruhigt, weil er wusste, dass es eine Sünde war, gegen den Plan zu verstoßen, den Gott in 1. Mose 25,23 offenbart hatte – und dass Gott seine Bemühungen zunichtemachen würde. In diesem Moment erkannte Isaak, dass er immer als Verlierer dastehen würde, wenn er versuchte, sich Gottes Willen zu widersetzen, selbst wenn ihm der Wille des Herrn nicht gefiel. Und er lernte, dass Gott auch dann noch einen guten, ja sogar einen herrlichen Plan hatte, wenn er sich Seinem Willen widersetzte.

Im Neuen Testament wird später erklärt, dass Isaak Jakob und Esau durch den Glauben segnete (Hebräer 11,20). Isaaks Glaube wurde offenbar, nachdem sein Versuch, den Willen Gottes umzulenken, scheiterte, und er sagte über Jakob: „Ich kann den Segen nicht zurücknehmen“

Wurde dir der Segen zuteil, zu wissen, dass es sinnlos ist, gegen Gottes Willen, gegen seinen Plan anzukämpfen? Es ist erstaunlich, dass wir diese grundlegende Wahrheit manchmal vergessen, und Gott uns an den Punkt bringen muss, an dem wir das verstehen, was Isaak lernte, als er gewaltig erschrak – nämlich, dass Gott Gott ist, und dass wir uns seinem Plan unterwerfen sollten, soweit wir ihn verstehen. Dann wird Gott uns in der Tat segnen!