Gott liebt die, die nicht geliebt werden

von | Sep 5, 2024 | Blog, Wöchentliche Andacht

Als der HERR sah, dass Lea nicht geliebt wurde, schenkte er ihr Kinder, während Rahel kinderlos blieb. (1. Mose 29,13 HfA)

Das Familienleben ist zwar herausfordernd, aber die Schwierigkeiten und Komplikationen nehmen explosionsartig zu, wenn Menschen sich entscheiden, Gottes Weg und Gottes Willen zu ignorieren und das zu tun, was ihnen am angenehmsten zu sein scheint oder was die Gesellschaft ihnen vorlebt.

Gott liebt die, die nicht geliebt werden

Von Anfang an hat Gott bestimmt, dass die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau mit der Absicht einer lebenslangen Bindung geschlossen wird (Matthäus 19,4-6). Doch manchmal folgen die Menschen aus tragischen Gründen, manchmal aus Schwäche, manchmal aus Rebellion nicht dem Weg Gottes, und das führt zu viel Schmerz und Ärger.

Die in 1. Mose 29 beschriebene Hochzeit von Jakob und Rahel ist ein Beispiel dafür. Auf einer Reise in das Land der Vorfahren seiner Mutter traf Jakob Rahel an einem Brunnen und verliebte sich sofort in sie. Da er kein Geld für eine Mitgift hatte, willigte er ein, 7 Jahre lang für ihren Vater (er hieß Laban) zu arbeiten, um sich das Recht zu verdienen, sie zu heiraten. Er liebte Rahel so sehr, dass ihm die sieben Jahre wie ein paar Tage vorkamen (1. Mose 29,20). Doch Laban trickste Jakob aus und gab ihm heimlich, im Schutz des Brautschleiers und der Dunkelheit der Hochzeitsnacht, Rahels ältere Schwester Lea.

Jakob liebte Rahel, wurde aber durch einen Trick dazu gebracht, sowohl Rahel als auch Lea zu heiraten. In einer so seltsamen Familie ist es nicht verwunderlich, dass Lea sich vernachlässigt und ungeliebt fühlte.

Es ist wunderbar, wie Gott sich über Lea erbarmt: Als der Herr sah, dass Lea nicht geliebt wurde. Sie trug zwar wirklich keinerlei Schuld an dem ganzen Schlamassel, doch Gott tröstete und segnete sie, und in gewisser Weise stillte er ihre Bedürfnisse, auch wenn ihr Mann sich ihr gegenüber rücksichtslos verhielt.

Martin Luther schrieb über die missliche Lage von Lea: „Die unglückliche Lea sitzt mit ihrer Magd traurig in ihrem Zelt und verbringt ihre Zeit damit, zu spinnen und zu weinen. Denn alle anderen im Haus, vor allem Rahel, verachten sie, weil sie von ihrem Mann verachtet wurde, der Rahel lieber hat und hoffnungslos in Rahel allein verliebt ist. Sie ist nicht schön, nicht liebenswert. Nein, sie ist hässlich und wird gehasst. Dort sitzt das arme Mädchen; niemand schenkt ihr Aufmerksamkeit. Rahel tut so, als ob sie sich vor ihr verstecken würde; sie würdigt sie keines Blickes. Ich bin die Herrin des Hauses“, denkt sie, ‚Lea ist eine Sklavin‘. Bei den heiligen Vätern und Müttern geschehen wahrlich fleischliche Dinge, wie sie bei uns zu Hause an der Tagesordnung sind.“

Dann segnete Gott die ungeliebte Lea in besonderer Weise: Er schenkte ihr Kinder. Der Herr war gut zu Lea, auch wenn ihr Mann und ihre Schwester es nicht waren.

Vielleicht hast du das Gefühl an Leas Stelle zu sein. Vielleicht bist du derjenige, der vernachlässigt, übersehen und nicht geliebt wird. Wenn du dich mit Leas Problem identifizieren kannst, dann vertraue darauf, dass Gott dir seine Gnade schenken wird. Gott hat Leas Mann nicht „gezwungen“, sie mehr zu lieben als ihre Rivalin, aber er hat sie auf andere Weise gesegnet und getröstet. Gott hat Mittel und Wege, auch denen seine Liebe zu erweisen, die nicht geliebt und von anderen übersehen werden.

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