Isaak und Ismael

by | Jul 12, 2024 | Blog, Wöchentliche Andacht

Und Sarah sah, dass der Sohn der Hagar, der ägyptischen Magd, den sie dem Abraham geboren hatte, Mutwillen trieb. Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd hinaus mit ihrem Sohn; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak! (1. Mose 21,9-10)

Gott erfüllte seine Verheißung an Abraham und Sara auf wundersame Weise, und sie bekamen in ihrem hohen Alter einen Sohn und nannten ihn Isaak. Dieser Name bedeutet „Lachen“ und war ursprünglich eine Zurechtweisung dafür, dass Abraham und Sara über die Verheißung Gottes gelacht hatten (1. Mose 17,17-19 und 18,12-15). Gott verwandelte diese sanfte Zurechtweisung in einen Anlass zur Freude.

Als Isaak heranwuchs, wurde er von seinem älteren Halbbruder Ismael ziemlich unfreundlich behandelt. Isaak und Ismael hatten denselben Vater (Abraham), aber Isaaks Mutter war Sarah und Ismaels Mutter war Hagar, eine Dienerin aus Ägypten. Ismael war viel älter als Isaak – wahrscheinlich etwa 13 Jahre – und er verspottete seinen jüngeren Halbbruder.

Sarah, der Mutter von Isaak, gefiel das überhaupt nicht. Sie verteidigte ihren Sohn so, wie man es von einer Mutter erwarten würde, und verlangte von Abraham, Hagar und ihren Sohn Ismael aus dem Haus zu schicken. Was Anderen als grausam oder übertrieben erscheinen mag, ergab aus der Perspektive einer Mutter, die ihren Sohn beschützt, durchaus Sinn.

Gott hatte bei all dem sogar einen Plan. Auf das Drängen Gottes (und Sarahs) hin schickte Abraham Hagar und Ismael weg. Die beiden Söhne Abrahams, Halbbrüder, würden nicht zusammen aufwachsen. Dennoch bewahrte Gott Ismael und seine Nachkommen, beschützte sie und ließ sie sogar erfolgreich werden. Mit Ismael hat Gott ein Ziel für die Nachkommen Abrahams verfolgt.

Dies ist mehr als eine Geschichte in der es um Verfolgung, Gehorsam und die Treue Gottes geht. In Galater 4,22-29 benutzt der Apostel Paulus diesen Konflikt um den Kampf zwischen denen, die aus der Verheißung, und denen, die aus dem Fleisch geboren sind, zu veranschaulichen.

In Galater 4 protestierten die jüdischen Schriftgelehrten, die die Christen in Galatien bedrängten, dass sie Kinder Abrahams und daher gesegnet seien. Paulus gab zu, dass sie Kinder Abrahams waren, aber sie waren eher wie Ismael, nicht wie Isaak. Die Vertreter des Gesetzes behaupteten, Abraham sei ihr Vater, aber Paulus fragte, wer ihre Mutter sei – Hagar oder Sara?

Ismael wurde von einer Sklavin und durch die Anstrengungen des Fleisches, durch menschliche Kraft und unabhängig von Gottes Verheißung geboren. Isaak wurde von einer Frau geboren, die frei war, und dies geschah entsprechend der gnädigen Verheißung Gottes.

Paulus benutzte diesen Vergleich, weil die Gesetzgeber unter den Christen in Galatien sich für ein Verhältnis zu Gott einsetzten, das auf Knechtschaft und menschlicher Anstrengung und nicht auf der Verheißung Gottes beruhte. Das wahre Evangelium der Gnade bietet uns Freiheit in Jesus Christus und ist eine Verheißung, die wir durch den Glauben empfangen.

Was wir daraus lernen, ist nicht, dass Gott Ismael hasste. Gott segnete ihn, und Ismael hatte eine wichtige Aufgabe in dem göttlichen Plan, er dabei war sich zu entfalten. Die Lektion ist, dass Gottes Verheißung immer größer als die Bemühungen des Menschen ist. Lebe heute gemäß der Kraft seiner Verheißung.

 

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